Triggerpunkte: Warum sie uns emotional aufwühlen und wie wir mit ihnen umgehen können.

Veröffentlicht am 22. Januar 2025 um 09:41

Triggerpunkte sind etwas, das jeder Mensch auf die eine oder andere Weise kennt. Es sind Momente oder Auslöser, die eine emotionale Reaktion in uns hervorrufen – oft unerwartet und intensiv. Sie können durch Worte, Bilder, Situationen oder sogar durch eine beiläufige Bemerkung ausgelöst werden. Doch was steckt eigentlich hinter diesen Triggerpunkten, und wie können wir lernen, sie zu verstehen und mit ihnen umzugehen?

Was sind Triggerpunkte?

Ein Triggerpunkt ist im emotionalen Sinne ein Auslöser, der uns an vergangene Erfahrungen erinnert – oft an solche, die mit Schmerz, Trauer, Angst oder anderen intensiven Gefühlen verbunden sind. Diese Erinnerungen müssen nicht immer bewusst abgerufen werden; manchmal reicht eine kleine Bemerkung oder eine Situation, um diese Emotionen wieder hervorzuholen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Triggerpunkte nicht „schlecht“ sind. Sie sind ein Zeichen dafür, dass wir etwas in unserem Leben erlebt haben, das uns geprägt hat. Gleichzeitig zeigen sie uns, wo unsere inneren Wunden noch Aufmerksamkeit und Heilung brauchen.

Ein persönliches Beispiel

Heute Morgen hatte ich selbst einen solchen Moment: Eine Freundin postete etwas in einer Gruppe, das mich emotional aufwühlte. Es versetzte mich direkt in Erinnerungen, die ich eigentlich längst hinter mir glaubte. Die Gefühle kamen plötzlich und mit voller Wucht, und ich merkte, wie mein innerer Frieden gestört wurde.

Meine erste Reaktion war, die Gruppe zu verlassen. Nicht, weil ich jemanden nicht mag oder ablehnen wollte, sondern weil ich das Bedürfnis hatte, mich selbst zu schützen. Ich wollte nicht in einer Umgebung verweilen, die mein inneres Gleichgewicht gefährdete. Es ging in diesem Moment um Selbstfürsorge – darum, meinen eigenen Raum zu wahren und meine Grenzen zu achten.

Warum Triggerpunkte uns so tief treffen

Triggerpunkte berühren oft etwas, das wir noch nicht vollständig verarbeitet haben. Sie erinnern uns an Verletzungen, Enttäuschungen oder ungelöste Konflikte. Vielleicht haben wir diese Gefühle in der Vergangenheit verdrängt oder versucht, sie zu ignorieren. Doch unser Unterbewusstsein trägt diese Erlebnisse weiterhin in sich, und manchmal tauchen sie in den unerwartesten Momenten wieder auf.

Das kann herausfordernd sein, denn Triggerpunkte fühlen sich oft wie eine „emotionale Zeitreise“ an. Plötzlich sind wir wieder in einer Situation, die wir längst hinter uns lassen wollten. Das kann unangenehm, überwältigend oder sogar schmerzhaft sein.

Wie können wir mit Triggerpunkten umgehen?

  1. Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung

Der erste Schritt ist, sich selbst und seine Gefühle zu beobachten. Was hat den Triggerpunkt ausgelöst? Welche Emotionen kamen hoch? Indem wir diese Fragen ehrlich beantworten, können wir besser verstehen, was in uns vorgeht.

  1. Selbstschutz ist okay

Manchmal ist es wichtig, sich aus einer Situation zu entfernen – wie ich es getan habe, als ich die Gruppe verlassen habe. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke und Selbstfürsorge. Wir haben das Recht, unsere Grenzen zu setzen und uns vor Dingen zu schützen, die uns nicht guttun.

  1. Reflexion und Verarbeitung

Nachdem der erste Sturm der Emotionen abgeklungen ist, kann es hilfreich sein, tiefer zu reflektieren. Warum hat mich das so getroffen? Gibt es etwas in meiner Vergangenheit, das ich noch aufarbeiten sollte? Manchmal kann es auch sinnvoll sein, darüber mit jemandem zu sprechen, dem man vertraut – oder professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

  1. Mitgefühl mit sich selbst

Es ist wichtig, sich selbst nicht für die eigenen Gefühle zu verurteilen. Triggerpunkte sind menschlich. Sie zeigen, dass wir sensibel und verletzlich sind – und genau das macht uns zu authentischen, echten Menschen.

  1. Langfristige Heilung

Wenn ein Triggerpunkt immer wieder auftaucht, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass hier ein tieferes Thema liegt, das noch Aufmerksamkeit braucht. Langfristige Heilung ist ein Prozess, der Geduld und Selbstliebe erfordert.

Ein Schlussgedanke

Triggerpunkte sind wie kleine Leuchtsignale auf dem Weg unserer persönlichen Entwicklung. Sie zeigen uns, wo wir noch lernen, wachsen und heilen können. Auch wenn sie manchmal unangenehm sind, können sie uns helfen, uns selbst besser zu verstehen und liebevoller mit uns umzugehen.

Wenn du das nächste Mal einen Triggerpunkt erlebst, erinnere dich daran: Es ist in Ordnung, Grenzen zu setzen und dich selbst zu schützen. Du darfst für dein inneres Wohlbefinden sorgen, und du darfst dir Zeit nehmen, um herauszufinden, was du brauchst. Es ist ein Zeichen von Stärke, achtsam mit sich selbst umzugehen – und genau das verdienst du.

 

Eure,

Sabrina. 

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