Wie ein ganz normaler Tag bei mir aussehen kann:
Gestern begann mit einem Schatten. Ein tiefes Loch, das sich langsam auftat, und die Angst, wieder in eine depressive Episode zu rutschen. Diese Angst ist manchmal lähmender als die Depression selbst -dieses Gefühl, dass es wieder passieren könnte, dass ich mich selbst verliere. Doch diesmal wollte ich nicht einfach nur aushalten. Ich wollte handeln.
Also habe ich mir Zeit für mich genommen. Ich bin in die Stadt gefahren, alleine, nur für mich. Ein paar Dinge shoppen, ein Smoothie im Cafe, beobachten, atmen, sein. Kein Druck, keine Erwartungen, nur ein Moment außerhalb meiner eigenen Gedanken. Und davor? Haushalt im Camper. Manchmal helfen mir diese kleinen, greifbaren Aufgaben. Sie bringen Struktur, lassen mich etwas tun, das einen sichtbaren Effekt hat. Und am Ende des Tages? War ich angenehm gelaunt. Kein Hochgefühl, kein Überschwang - aber auch kein Loch mehr. Einfach ein ruhiges, gutes Gefühl.
Heute ging es weiter in dieser Richtung. Ich habe morgens Sport gemacht, war joggen - Bewegung, die meinen Kopf klärt und mir zeigt, dass ich in meinem Körper zuhause bin. Danach habe ich Maja zu meiner Nachbarin gebracht, wir haben noch gequatscht, und auch das hat mir gutgetan.
Der Rest des Tages war eine Mischung aus Fokus und Leichtigkeit. Fünf Stunden habe ich an einer Webseite für einen Chor gearbeitet. Manchmal fällt mir das schwer, als müsste ich mich durch einen Nebel kämpfen. Aber heute? Heute war es leicht. Gedanken flossen, Ideen kamen, es war kein Kampf, sondern ein Prozess. Und jetzt? Jetzt ruhe ich mich aus. Nicht aus Erschöpfung, sondern aus dem Bewusstsein heraus, dass ich Energie für den Rest des Tages brauche.
Es sind diese kleinen Schritte, die zählen. Kein perfekter Tag, kein radikaler Wandel - aber ein bisschen mehr Licht als gestern. Und manchmal ist das genug.
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